Französische Stilmittel, rhetorische Figuren
Einleitung
Stilmittel (auch Rhetorische Figuren/Mittel oder Stilfiguren genannt) helfen, Reden, Essays usw. lebendiger und interessanter zu gestalten. So tragen sie vor allem auch dazu bei, die Aufmerksamkeit der Leser/Zuhörer aufrecht zu erhalten. Im Folgenden findest du einige wichtige Stilmittel auf französisch mit Erläuterung und Beispielen – nützlich für Literaturanalysen aber auch für deine eigenen Texte.
Allitération
Anders als im Deutschen spricht man im Französischen nur dann von einer allitération, wenn mehrere aufeinander folgende Wörter den gleichen konsonantischen Anlaut bzw. Inlaut haben. Es müssen also mehrere Wörter oder die betonte Silbe mehrerer Wörter mit dem gleichen Konsonanten beginnen. Diese Wörter müssen nicht unbedingt direkt nebeneinander stehen, sie können beispielsweise auch mit einer Präposition verbunden sein. Der gleiche Anlaut bzw. Inlaut bewirkt, dass eine stärkere Betonung entsteht und sich der Satz besser einprägt.
- Beispiele:
- « Pour qui sont ces serpents qui sifflent sur vos têtes? » (Jean Racine, Andromaque)Für wen sind diese Schlagen, die auf eure Köpfe zischen?
- « Chaussez-vous chou, chic et pas cher! » (publicité) „Ziehen Sie süße, schicke und nicht teure Schuhe an!“ (Werbung)
- « Un chasseur sachant chasser sans son chien de chasse est un chasseur qui chasse assez bien. » (virelangue) „Ein Jäger, der jagen kann ohne seinen Jagdhund ist ein Jäger, der ziemlich gut jagt.“ (Zungenbrecher)
Haben zwei Wörter den gleichen Konsonantenanlaut, dann bedeutet das nicht unbedingt, dass dieser Laut gleich geschrieben wird. Wichtig ist nur, dass er gleich ausgesprochen wird.
- Beispiele:
- quel capharnaüm!was für ein Durcheinander!
- un philosophe fierein stolzer Philosoph
Liegen zwei gleiche Konsonanten vor, die aber unterschiedlich ausgesprochen werden, dann spricht man nicht von einer allitération.
- Beispiele:
- la clé du chefder Schlüssel des Chefs
Achtung! Im Deutschen ist eine Alliteration die Wiederholung des Anlauts bzw. Inlauts, egal ob es sich dabei um einen Vokal oder einen Konsonanten handelt. Im Französischen spricht man nur von einer allitération, wenn sich konsonantische Anlaute wiederholen. Die Wiederholung von vokalischen Anlauten nennt man assonance.
Siehe: → Assonance
Allusion
Anspielung – indirekte Bezugnahme auf eine Person, ein Ereignis oder Literatur
Man kann dieses Stilmittel verwenden, um einen Aspekt ohne große Umschweife zu verdeutlichen. Die Anspielung sollte kurz sein und sich auf etwas Bekanntes beziehen, z. B.:
- berühmte Personen
- geschichtliche Ereignisse
- (griechische) Mythologie
- Literatur
- Bibel
Erwähnt man ein solches Ereignis bzw. eine solche Person, wird in der Regel auch der Zusammenhang, die Hintergründe und die Auswirkungen klar. Es reichen also wenige Worte aus, um in den Köpfen der Leser/Zuhörer ein bestimmtes Bild (oft sogar ein ganzes Szenario) auszulösen. Das hat vor allem folgende Vorteile:
- Wir können uns eine ausführliche Erläuterung sparen.
- Die Leser/Zuhörer werden zum Mitdenken animiert.
- Die Botschaft prägt sich besser ein.
- Beispiel:
- Il est un petit Napoléon.Er ist ein kleiner Napoleon.
Viele Anspielungen auf geschichtliche Ereignisse, Mythologie oder die Bibel sind inzwischen zu idiomatischen Wendungen geworden.
- Beispiel:
- Quel Tartuffe!Tartuffe ou l’imposteur ist ein Theaterstück von Molière.Tartuffe ist eine der Hauptfiguren des Stücks. Bezeichnet man heutzutage jemanden als Tartuffe, meint man damit, dass er scheinheilig ist.
Anaphore
Anapher – Wortwiederholung am Satzanfang
Als Anapher bezeichnet man ein Wort, das sich am Anfang von aufeinander folgenden Satzteilen, Sätzen oder Versen wiederholt. Dadurch wird Aufmerksamkeit konkret auf den inhaltlichen Schwerpunkt des Satzes gelenkt.
- Beispiele:
- « Paris ! Paris outragée ! Paris brisée ! Paris martyrisée ! Mais Paris, libérée ! » * „Paris! Geschmähtes Paris! Zerstörtes Paris! Gemartertes Paris! Aber befreites Paris!“
- « J’attire en me vengeant sa haine et sa colère
J’attire ses mépris en ne me vengeant pas. » (Pierre Corneille, Le Cid)
Die Anapher steht häufig in Verbindung mit den Stilfiguren Parallelismus und Klimax.
* Quelle: Rede von Charles de Gaulle vom 25. August 1944 nach der Befreiung von Paris von der deutschen Besatzung
Antithèse
gegensätzliche Begriffe werden zueinander in Beziehung gesetzt
Die Antithese verdeutlicht Gegensätze und hebt diese hervor. Die Struktur der einzelnen Satzglieder ist dabei meist ähnlich, sodass die Aufmerksamkeit direkt auf den Kontrast gelenkt wird.
- Beispiele:
- « C’est un petit pas pour l’homme, mais un grand pas pour l’humanité. » (Neil Armstrong)Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit.
- « C'était un homme mort qui vivait encore » (Louis Caron, Le canard de bois)Das war ein toter Mann, der noch lebte.
Assonance
Im Französischen spricht man von einer assonance, wenn mehrere aufeinander folgende Wörter den gleichen vokalischen Laut besitzen. Hierbei müssen die Wörter nicht unbedingt direkt nebeneinander stehen, sie können beispielsweise mit einer Präposition verbunden sein. Der gleiche Laut bewirkt, dass eine stärkere Betonung entsteht und sich der Satz besser einprägt.
- Beispiel :
- « Tout m’afflige et me nuit, et conspire à me nuire » (Jean Racine, Phèdre)
Wie die allitération, kann die assonance wie ein nachahmender Zusammenklang wirken.
- Beispiel :
- « Les sanglots longs
- Des violons
- De l’automne
- Blessent mon cœur
- D’une langueur
- Monotone » (Paul Verlaine, Poèmes saturniens, « Chanson d’automne »)
In diesem Gedicht von Paul Verlaine betont die Wiederholung der Laute [o], [œ], [ɔ] und [ɔ̃] die Trauer und die Melancholie des Dichters.
Achtung! Die allitération und die assonance sollte man im Französischen nicht verwechseln.
Siehe: → Allitération
Chiasme
Chiasmus – symmetrische Überkreuzstellung von zwei Wörtern (AB / BA)
Der Chiasmus ist eine spiegelbildliche Anordnung einander entsprechender Wörter. Diese rhetorische Figur besteht meistens aus vier Wörtern, die Paare bilden: bei jedem Paar müssen die zwei Wörter, auch wenn sie unterschiedlich sind, der gleichen Wortart angehören und die gleiche Funktion in Satz erfüllen. Im zweiten Satzteil ist die Reihenfolge der Wörter vertauscht.
Der Chiasmus präsentiert sich meist in der A – B / B –A Form.
- Beispiel:
- Un roi chantait en bas, en haut mourait un Dieu.Ein König sang unten, oben starb ein Gott. (Victor Hugo, La Légende des siècles, « Booz endormi »)
roi / Dieu = Substantiv, Subjekt
en bas / en haut = Adverb, Ergänzung
- Vous êtes aujourd’hui ce qu’autrefois je fus.Sie sind heute, was ich damals war. (Pierre Corneille, Le Cid, Acte I, Scène 3)
êtes / fus = Verb
aujourd’hui / autrefois = Adverb, Ergänzung
- Ayant le feu pour père, et pour mère la cendre.Das Feuer als Vater habend, und als Mutter die Asche. (Agrippa d'Aubigné, Les Tragiques)
feu / cendre = Substantiv, Objekt
père / mère = Substantiv, Ergänzung
Réversion ist eine besondere Form des Chiasmus. Dabei sind die Wörter, die ein Paar bilden, identisch.
- Beispiel:
- Il faut manger pour vivre et non pas vivre pour manger.Man muss essen um zu leben und nicht leben um zu essen. (Molière, L’Avare, Acte III, Scène 1)
- Vivre simplement pour que d'autres puissent simplement vivre.Ein einfaches Leben führen, damit andere einfach leben können. (Gandhi)
Comparaison
Vergleich - direkter Vergleich
Der Vergleich dient dazu, die Ähnlichkeit bzw. Unterschiedlichkeit zweier oder mehrerer Dinge hervorzuheben. Dabei muss nicht unbedingt gesagt werden, was diese Ähnlichkeit oder Unterschiedlichkeit ausmacht. Zu erkennen ist dieses Stilmittel beispielsweise am Wörtchen commewie.
Der Vergleich besteht fast immer aus vier Elementen: dem comparé (A) - das, was zu vergleichen ist, dem comparant (B) - das, womit man vergleicht, dem Vergleichspartikel und der Gemeinsamkeit (die nicht immer in dem Satz steht).
A est comme BA ist wie B.
Weitere Möglichkeiten sind u.a.:
- A n’est pas comme BA ist nicht wie B
- A est plus/moins grand, fort, motivé … que BA ist größer/kleiner, stärker/schwächer, motivierter/weniger motiviert als B
- A est aussi … que BA ist genauso … wie B
- A est comparable à B A ist vergleichbar mit B
- A est presque comme BA ist beinahe/fast wie B
- Beispiele:
- Les enfants sont comme des éponges. Ils absorbent tout ce qu’on leur apprend.Kinder sind wie Schwämme. Sie saugen alles auf, was man ihnen beibringt.
-
Comparé (A): les enfantsKinder
Comparant (B): des épongesSchwämme
Vergleichspartikel: commewie
Gemeinsamer Dritte: ils absorbentsie saugen auf - Il était pâle comme la mort.Er war bleich wie der Tod.
-
Comparé (A): ilEr
Comparant (B): la mortder Tod
Vergleichspartikel: commewie
Gemeinsamer Dritter: pâlebleich - Je me sens comme un poisson dans l’eau.Ich fühle mich wie ein Fisch im Wasser.
-
Comparé (A): jeich
Comparant (B): un poisson dans l’eauein Fisch im Wasser
Vergleichspartikel: commewie
Gemeinsamer Dritter: unausgesprochen - sich wohl fühlen
Siehe auch: → Métaphore
Ellipse
Auslassen von Satzteilen
Die Ellipse ist ein grammatikalisch unvollständiger Satz, der trotz der Auslassung eines oder mehrerer Wörter verstanden wird. Ellipsen kommen nicht nur in der gesprochenen Sprache sehr häufig vor, sondern werden auch bewusst als Stilmittel verwendet – beispielsweise im Bereich der Werbung.
- Beispiele:
- Pierre va partir en Australie, Aurélien en Espagne.Pierre wird nach Australien reisen, Aurelien nach Spanien.
- « Mère décédée. Enterrement demain. Sentiments distingués. »Mutter gestorben. Beerdigung morgen. Freundlichen Grüßen (Albert Camus, L’Étranger)
Euphémisme
Euphemismus – Beschönigung einer Aussage
Aus Gründen der Höflichkeit oder aus Konvention werden manchmal keine direkten, sondern beschönigende Aussagen getroffen. Das Negative eines Sachverhalts wird beispielsweise durch die Verwendung einer Litotes abgemildert.
- Beispiele:
- Je ne partage pas tout à fait ton point de vue.Ich teile nicht so ganz deine Meinung. (höflicher als: Tu as tort.Du hast unrecht.)
- Il nous a quittés.Er hat uns verlassen. (statt: Il est mort.Er ist tot.)
siehe: → Litote
Hyperbole
Hyperbel – bewusste Übertreibung
Sparsam verwendet, hilft die Übertreibung die Aufmerksamkeit auf eine Aussage zu lenken. Der Aussage wird auf diese Weise Nachdruck verliehen.
- Beispiele:
- J’ai tellement faim, je pourrais manger un poulet entier.Ich habe so einen Hunger, ich könnte ein ganzes Hühnchen essen.
- Je lui ai dit mille fois de ne pas faire ça.Ich habe ihm tausend Mal gesagt, das nicht zu tun.
- Mon oncle est un géant.Mein Onkel ist ein Riese. (= Mon oncle est très grand.Mein Onkel ist sehr groß.)
Achtung! Dieses Stilmittel sollte wirklich nicht zu oft gebraucht werden. Wenn du es mit der Übertreibung übertreibst, bleibt der gewollte Effekt aus.
siehe: → Euphémisme
Litote
Litotes – eine Art der Untertreibung
Diese Art der Untertreibung zeichnet sich dadurch aus, dass das verneinte Gegenteil eines Wortes verwendet wird, um eine Aussage abzuschwächen.
- Beispiele:
- Ce n’est pas mal!Das ist nicht schlecht! (statt: C’est super!Das ist super!)
- Il n’est pas bête.Er ist nicht dumm. (statt: Il est intelligent.Er ist intelligent.)
Achtung! Die Litotes sollte nicht mit dem Euphemismus verwechselt werden.
Siehe: → Euphémisme
Métaphore
Metapher – bildlicher Ausdruck
Die Metapher ist eine bildliche Wendung, die eine übertragene Bedeutung hat. Im Unterschied zum Vergleich (A est comme B)A ist wie B wird bei der Metapher das Vergleichswort comme wie weggelassen, sodass daraus A est B A ist B wird. Die Metapher ist also intensiver und spricht noch stärker die Vorstellungskraft an als der Vergleich.
- Beispiel:
- « La nature est un temple. » (Charles Baudelaire, Correspondances) „Die Natur ist ein Tempel.“
-
Die Natur ist wie ein Tempel. Die Metapher hat kein Vergleichswort, das die Beziehung zwischen comparédas zu vergleichende Element und comparantdas Element, mit dem verglichen wird klarer definiert. Die Bedeutung des Wortes temple als etwas Heiliges wird auf das Wort nature übertragen.
Siehe auch: → Comparaison, Métonymie, Allusion
Métonymie
bildlicher Ausdruck mit unmittelbarer Beziehung
Von Metonym spricht man (im Gegensatz zur Metapher) immer dann, wenn ein ursächlicher, räumlicher oder zeitlicher Zusammenhang zwischen dem verwendeten bildlichen Ausdruck und dem eigentlich Gemeinten besteht. Metonyme stehen für etwas, sind aber im Gegensatz zur Synekdoche keine direkten (physischen) Teile des Gemeinten.
- Beispiele:
- Le Kremlin dit vouloir lutter contre la corruption.Der Kreml bekundet, gegen die Korruption kämpfen zu wollen. (Le Kremlin = russische Regierung)
- La Maison blanche a souligné la responsabilité partagée.Das weiße Haus unterstrich die geteilte Verantwortung.
- (maison blanche = US-Regierung/Präsident)
Siehe auch: → Métaphore, Synecdoque
Onomatopée
Onomatopoesie, Lautmalerei – Verbildlichung durch Nachahmung von Klängen
Lautmalereien sind Ausdrücke, die bestimmte Klänge nachahmen. Im Deutschen kann es sich dabei auch um richtige Wörter handeln, im Französischen werden nur Interjektionen wie Ausrufe oder imitierte Tiergeräusche onomatopées genannt.
- Beispiele:
- atchoumhatschi, aïeaua, badaboumbumm, ploufplatsch
- cocoricokikeriki, meuhmuh, cui-cuipip pip
Im Deutschen gibt es auch Wörter, die als Lautmalerei bezeichnet werden wie etwa rauschen, klirren, klingeln. Im Französischen schreibt man solchen Wörtern allenfalls eine valeur onomatopéique – einen lautmalerischen Wert zu; dies gilt z. B. für le clic-clac (ausklappbares Schlafsofa) und chuchoter (flüstern).
Oxymore
Oxymoron - Formulierung aus zwei gegensätzlichen Begriffen
Das Oxymoron ist eine Stilfigur, bei der zwei scheinbar gegensätzliche Begriffe miteinander verbunden werden, indem sie nebeneinander gestellt werden.
Das Oxymoron hat eine überraschende Wirkung und kann sehr feine Nuancen ausdrücken. Es wird viel in der Lyrik verwendet.
- Beispiele:
- « Ma seule étoile est morte, - et mon luth constellé
Porte le soleil noir de la Mélancolie. »Mein Stern ist tot. Der schwarzen Sonne Pein
Lässt meine Laute tief in Schwermut beben. (Gérard de Nerval, « El Desdichado », Les Chimères) - Hâtons-nous lentement.Beeilen wir uns langsam.
Parallélisme
Parallelismus – parallele Satzstruktur
Beim Parallelismus wird eine bestimmte Struktur in mehreren aufeinanderfolgenden Satzteilen bzw. Sätzen beibehalten. Diese einheitliche Struktur sorgt für Klarheit und erleichtert es dem Leser (oder Zuhörer), den Inhalt schneller zu fassen.
- Beispiele:
- Dieu aima les oiseaux et inventa les arbres.
L’homme aima les oiseaux et inventa les cages.Gott liebte die Vögel und erschuf die Bäume. Der Mensch liebte die Vögel und erdachte Käfige. (Jacques Deval)
Beachte: Dieses Stilmittel ist vor allem bei Aufzählungen und Arbeitsanweisungen von Vorteil. Dank der einheitlichen Satzstruktur können sich die Leser/Zuhörer besser auf den Inhalt konzentrieren. Schau dir die folgenden Beispiele an.
Beispiel 1 (ohne Parallelismus):
- D’abord il faut ouvrir le livre. Zuerst muss man das Buch öffnen.
- Ensuite tu lis le texte.Danach liest du den Text.
- Regarde les images.Schau dir die Bilder an.
- Il faut trouver une réponse aux questions.Es muss eine Antwort auf die Fragen gefunden werden.
Beispiel 2 (mit Parallelismus):
- Ouvre le livre.Öffne das Buch.
- Lis le texte.Lies den Text.
- Regarde les images.Schau dir die Bilder an.
- Réponds aux questions.Antworte auf die Fragen.
Du hast sicher gemerkt, dass sich die Arbeitsanweisung im Beispiel 2 besser einprägt. Die unterschiedlichen Satzstrukturen im ersten Beispiel lenken vom eigentlichen Inhalt ab. Bei diesem einfachen Beispiel mag es noch nicht so schwierig sein. Komplizierter wird es, wenn die Aufzählung aus komplexeren Ideen in langen Sätzen besteht.
Parenthèse
Zusatzinformationen
Der Satzfluss wird unterbrochen durch nicht zur Hauptaussage gehörende Zusatzinformationen, welche jedoch in Kommas, Klammern oder Gedankenstriche gesetzt werden. Diese Zusatzinformation kann aus einzelnen Wörtern, Wortgruppen oder vollständige Sätze bestehen.
- Beispiele:
- L’un des deux – il portait une chemise grise – se tourna vers moi.Einer der beiden – er trug ein graues Hemd – drehte sich zu mir.
Hinweis
Ob ein Einschub in Klammern, Kommas oder Gedankenstriche gesetzt wird, hängt davon ab, als wie wichtig der Schreiber diesen Informationen ansieht.
Klammern – nebenbei erwähnt: Sébasitan (le frère de Janine) a acheté les billets.Sebastian (der Bruder von Janine) hat die Tickets gekauft.
Kommas – neutral: Sébasitan, le frère de Janine, a acheté les billets.Sebastian, der Bruder von Janine, hat die Tickets gekauft.
Gedankenstriche – besonders betonend: Sébasitan – le frère de Janine – a acheté les billets.Sebastian – der Bruder von Janine – hat die Tickets gekauft.
Personnification
Personifizierung – Vermenschlichung
Abstrakte Begriffe, Tiere oder unbelebte Dinge erhalten menschliche Attribute (Aktionen, Gefühle, Eigenschaften,Verhaltensweisen). Eine Erzählung wird durch dieses Stilmittel spannender und lebendiger.
- Beispiele:
- La mort est venue le chercher.Der Tod ist gekommen, um ihn mitzunehmen.
- « Avec quelle rigueur, Destin, tu me poursuis. » (Jean Racine, Phèdre)„Wie hart verfolgst du mich, ergrimmtes Schicksal.“
Question rhétorique
Rhetorische Frage – Frage ohne direkte Antwort
Eine rhetorische Frage wird gestellt, ohne das eine Antwort folgt. Diese wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Oft handelt es sich um Fragen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können.
Das Stilmittel kann verwendet werden, um zu provozieren, Aufmerksamkeit zu erregen oder Schlussfolgerungen zu ziehen.
- Beispiele:
- Êtes-vous prêts à investir dans un monde meilleur?Sind Sie bereit, in eine bessere Welt zu investieren?
- « J’ai vu des tas d’ouvriers qui après 36 ans d’ancienneté gagnaient 1200 euros, qu’est-ce qu’on fait avec 1200 euros par mois? » „Ich habe einen Haufen Arbeiter gesehen, die nach 36 Jahren Betriebszugehörigkeit 1200 Euro verdienen, was kann man mit 1200 Euro im Monat anfangen?“ (Nicolas Sarkozy am 26. April 2007 in der Sendung A vous de juger)
Répétition
Wiederholung – Wiederholung von Wörtern oder Wortgruppen
Einzelne Wörter oder Wortgruppen werden innerhalb eines Textes wiederholt. Auf diese Weise werden bestimmte Ideen oder Sachverhalte wieder aufgegriffen und betont.
- Beispiel:
- Ses cheveux étaient noirs, sa chemise était noire, ses chaussures étaient noires.Seine Haare waren schwarz, sein Hemd war schwarz, seine Schuhe waren schwarz.
Synecdoque
Synekdoche – Über- bzw. Unterbegriff des Gemeinten
Hierbei handelt es sich entweder um eine Art von Konkretisierung oder Verallgemeinerung, bei der ein Teil, ein Mitglied oder eine Eigenschaft für das Gemeinte verwendet wird. Folgende Möglichkeiten sind besonders häufig:
Teil steht für Ganzes
- Beispiele:
- revenue par têtePro-Kopf-Einkommen (tête = personneKopf = Person)
- L’ennemi est plus fort que nous.Der Feind ist stärker als wir. (ennemi = les ennemisder Feind = die Feinde)
Ganzes steht für Teil
- Beispiel:
- L’Espagne a gagné la coupe du monde.Spanien hat die Weltmeisterschaft gewonnen. (Espagne = équipe espagnoleSpanien = spanische Mannschaft)
Spezielles steht für Allgemeines
- Beispiele:
- Tu me passes le Sopalain s’il te plaît?Reichst du mir bitte die Küchenrolle? (Sopalain = essuie-toutSopalain (ursprünglich ein Markenname) = Küchenrolle)
- Il a été mis derrière les barreaux.Er wurde hinter Gitter gebracht. (barreaux = prisonGitter = Gefängnis)
Allgemeines steht für Spezielles
- Beispiel:
- L’animal s’approcha lentement.Das Tier näherte sich langsam. (animal = un animal particulier, par exemple: un chat, un chien, un serpentdas Tier = ein ganz bestimmtes Tier, z. B. eine Katze, ein Hund, eine Schlange)
Material steht für Produkt
- Beispiel:
- Elle portait de la fourrure.Sie trug Pelz. (fourrure = manteau en fourrurePelz = Pelzmantel)
Beachte: Die Unterscheidung zwischen Metonym und Synekdoche ist nicht immer ganz eindeutig zu treffen. Die Übergänge sind teilweise fließend.
Siehe auch: → Métonymie