Stilebenen

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Einleitung

Mit einem Freund unterhalten wir uns nicht wie mit einem Beamten, einem Professor oder einem Verwandten. Wir reden jeden Tag mit vielen Menschen aber nicht immer auf die gleiche Weise. Wir müssen unsere Redeweise auf unseren Redepartner und die Situation anpassen. Man spricht dann von Sprachregistern oder Stilebenen.

Wir unterscheiden üblicherweise drei Stilebenen :

  • Umgangssprache/Alltagssprache (le registre familier)
  • Standardsprache (le registre courant)
  • gehobene Sprache (le registre soutenu)

Jede Stilebene verfügt über verschiedene Eigenschaften. Um sie zu bestimmen, müssen wir auf einige Dinge achten: Wortschatz, Satzbau, Wendungen usw.

In der Tabelle unten kannst du die Eigenschaften der einzelnen Stilebenen nachlesen.

Die drei Stilebenen

AlltagsspracheStandardsprachegehobene Sprache
Situation
  • gesprochene Sprache
  • wird mit Personen aus dem nahen Umfeld gebraucht (Menschen, mit denen man vertraut ist)
  • spontane Äußerungen
  • keine Hierarchien oder Zwangsstrukturen
  • genormte Sprache (français international = französische Standardsprache)
  • es besteht ein gewisser Abstand zum Gesprächspartner
  • neutraler Austausch in Alltagssituationen (in der Schule, am Arbeitsplatz oder in den Medien)
  • geschriebene Sprache (in zahlreichen literarischen Werken)
  • in gebildeten Kreisen
  • Ausdruck von Höflichkeit
  • keine spontanen Äußerungen
  • in hierarchischen Verhältnissen
Wortschatz
  • Wörter aus dem Alltag
  • Wörter aus der Umgangssprache, manchmal auch Slang (d. h. derb, ausfällig, grob)
  • gebräuchlicher Wortschatz
  • keine ausgewählten oder spezifischen Ausdrücke (für jeden verständlich)
  • gewählte, gehobene und teilweise seltene Ausdrucksweise
  • literarische, poetische Begriffe oder Ausdrücke
Satzbau
  • Abkürzungen
  • Bruch im Satzbau
  • Wiederholungen, Ellipsen (=Sätze, bei denen ein Teil ausgelassen wird)
  • Wegfallen von ne in der Verneinung
  • keine Einhaltung der Zeitenfolge
  • Einhaltung der Grammatikregeln
  • Gebrauch der einfachen Zeiten im Indikatif (passé simple, futur usw.)
  • einfache Haupt- und Nebensätze (Relativ-, Kausalsatz usw.)
  • Einhaltung der Grammatikregeln
  • Gebrauch des subjonctif, des conditionnel usw.
  • Einhaltung der Zeitenfolgekomplexe
  • Satzstrukturen
Aussprache verschluckte Silben wie laut Sprachnorm vorgegeben besonders gepflegte Aussprache unter besonderer Beachtung der liaisons
Stilmittel

Übertreibungen (Hyperbeln), Umschreibungen, Floskeln

(siehe Stilmittel)

neutraler Ton, seltener Gebrauch von Stilmittel

Gebrauch von Metaphern, Chiasmen usw., Einsetzen von ausgewählten Stilmitteln

(siehe Stilmittel)

Beispiel T’as pas vu mes godasses ?Haste meine Latsch'n gesehen? Tu n’as pas vu mes chaussures ?Hast du meine Schuhe gesehen? N’aurais-tu pas vu mes chaussures, par hasard ?Du hast nicht zufällig meine Schuhe gesehen, oder?