Bildbeschreibung/Bildanalyse Französisch
Einleitung
Wer Französisch lernt, kann bald vor der Aufgabe stehen, ein Bild beschreiben oder analysieren zu müssen. Wir haben in diesem Kapitel Erklärungen, Tipps und Vokabellisten zusammengetragen, die bei einer Bildbeschreibung auf Französisch nützlich sein können. An einigen Musterbeispielen zeigen wir auf, wie eine Bildanalyse aufgebaut sein kann. Du wirst sehen - Bildbeschreibungen können sehr viel Spaß machen!
Herangehensweise
Eine Bildbeschreibung/Bildanalyse besteht generell aus vier Teilen:
- das Bild einer Kategorie zuordnen (Identification)
- das Bild beschreiben (Description)
- das Bild analysieren (Interprétation)
- Schlussfolgerungen (Conclusion)
In den folgenden Abschnitten erklären wir Schritt für Schritt, worauf beim Verfassen einer Bildbeschreibung geachtet werden sollte.
Das Bild einer Kategorie zuordnen
Der erste wichtige Schritt bei einer Bildanalyse besteht darin, das Bild einer Kategorie zuzuordnen und nützliche Informationen zu sammeln. Um das Bild richtig einzuordnen, sollten wir uns folgende Fragen stellen:
- Wer ist der Autor des Bildes?
- Welchen Titel trägt das Bild?
- Wann entstand das Bild oder wann erschien es?
- Um was für ein Bild handelt es sich: Foto, Zeichnung, Gemälde, …? Welche Technik wurde angewandt (Schwarz-Weiß- oder Farbfilm, Öl- oder Aquarellmalerei, …)?
- Handelt es sich um ein Gemälde? Wo befindet es sich?
Handelt es sich um ein Foto: Wo ist es erschienen (Land, Name der Zeitschrift, des Buches …)? - Wurde das Bild verändert oder ist es ein Ausschnitt? Wie ist das Originalformat?
Diese ersten Angaben sind äußerst wichtig und spielen eine große Rolle bei der Analyse und der Interpretation eines Bildes. In der Tat kann ein Bild auch einen politischen Zweck (historisches Datum, Erscheinung in einer bestimmten Zeitung/Zeitschrift …), symbolischen (Kunstrichtung) oder dokumentarischen Zweck erfüllen. Es ist also sehr hilfreich, das Bild einordnen zu können.
Verschiedene Bildtypen
Hier eine kurze Liste der gängigsten Bildtypen:
- ein Gemälde (un tableau)
- eine Zeichnung (un dessin)
- eine Karikatur (une caricature)
- ein Foto (une photographie)
- eine Abbildung (une illustration)
- eine Grafik (un graphique)
- eine Filmszene (une scène de film)
- ein Plakat (une affiche)
- eine Landkarte (une carte)
- ein Ausschnitt aus einem Comic (une case ou un bandeau de bande dessinée)
Das Bild beschreiben
Als Nächstes konzentrieren wir uns auf die Beschreibung des Bildes. Beim Beschreiben müssen wir darauf achten, nicht in verschiedene Richtungen abzudriften. Daher sollten wir uns Gedanken machen, wie wir den Text strukturieren möchte.
- Wir fangen mit den einfacheren Dingen an:
Wo spielt die Szene? Worauf wird die Aufmerksamkeit des Betrachters gezogen? - Dann beschreiben wir, was wir konkret wahrnehmen:
Was steht im Vordergrund/Hintergrund/in der Mitte, oben unten, links, rechts, … - Nun konzentrieren wir uns auf die abgebildeten Details:
- die Personen: Wer sind sie? Sind sie bekannt? Was tun sie? Sprechen sie miteinander?
- die Tiere: Was machen sie?
- die Gegenstände: Wie sind sie?
- die Landschaft: Wo spielt die Szene (in den Bergen, auf einer Wiese, in der Stadt, …)? Wie ist das Licht? Welche Tageszeit könnte es sein?
- die Symbole: Wie sehen sie aus? Wofür stehen sie?
- historische Szenen: Wie stehen die Personen? Gibt es andere Symbole?
- ein bekanntes Ereignis
Generell versuchen wir bei der Beschreibung, vom Allgemeinen ins Detail zu gehen. Allerdings sollten wir in diesem Teil der Bildbeschreibung keine persönliche Meinung einfließen lassen. Der Text muss so objektiv wie möglich sein.
Die Beschreibung hilft dabei, das Hauptthema des Bildes besser zu verstehen: Ist das Thema politisch, religiös, historisch, … Sie bildet die Grundlage für den dritten Teil der Bildbeschreibung – die Analyse.
Bei einer Beschreibung ist es wichtig, die Wortwahl zu variieren. Um die verschiedenen Bildelemente vorzustellen, sind zum Beispiel folgende Wendungen hilfreich:
- il s’agit de (es handelt sich um)
- la scène se passe à/en (die Szene spielt)
- … est représenté/se trouve au premier plan (…ist dargestellt/steht im Vordergrund)
- on observe/on distingue/on peut voir/on remarque (man kann beobachten/unterscheiden/nimmt wahr/bemerkt)
- il y a (es gibt)
- on peut identifier/on peut supposer (man kann erkennen/man vermutet)
Das Bild analysieren
Im dritten Teil steht eine persönliche Bildanalyse. Dank unserer detaillierten Beschreibung des Bildes verfügen wir nun über sämtliche Informationen. Aber Achtung – wir dürfen hier nicht die Bildbeschreibung wiederholen!
In diesem Abschnitt versuchen wir unser gesamtes Wissen einfließen zu lassen: Welches Ziel verfolgt der Autor des Bildes? Was möchte er uns sagen? Historischer, künstlerischer, wirtschaftlicher, geografischer Hintergrund, Biographie des Autors, … – all dies sind wichtige Elemente, die zu einer guten Bildbeschreibung beitragen. Oft versteht wir die Botschaft hinter einem Bild erst, nachdem wir es in seinem Kontext betrachtet und somit seine „Funktion“ erfasst haben.
Zur Bildanalyse gehört auch unsere persönliche Meinung: Woran erinnert mich das Bild? Welche Gefühle ruft es hervor – positive (Neugierde, Wohlbefinden, Fernweh, Glück…), negative (Wut, Trauer, Ekel,…) oder neutrale? Wir sollen hier also beschreiben, was beim Betrachten des Bildes ausgelöst wird, welche Gedankenassoziationen entstehen. Möchte das Bild vielleicht dazu anregen, über ein bestimmtes Thema nachzudenken? Durch welche Mittel wird dies erreicht?
Wir müssen versuchen zu verstehen, wie das Bild „funktioniert“, wie es diesen oder jenen Gedanken oder ein bestimmtes Gefühl auslöst. Unsere Ideen formulieren wir, indem wir einem klaren und nachvollziehbaren Gendankengang folgen. In diesem Teil dürfen wir auch in der 1. Person Singular schreiben z. B.: je remarque que, à mon avis, selon moi… oder Vermutungen aufstellen: je pense que l’auteur veut nous montrer que…
Ab dem Niveau B2 sollten wir aber weniger persönliche Wendungen benutzen und die Bildanalyse etwas neutraler gestalten (siehe Beispiele).
Info - Grafiken analysieren
Diese sehr subjektive Art der Bildinterpretation ist natürlich nicht für Grafiken geeignet. Nach der Beschreibung der Grafik und Erläuterung des Themas müssen im dritten Teil logische Schlussfolgerungen vorgestellt werden, zum Beispiel: Was machen Franzosen am liebsten in ihrer Freizeit? Wie sind die Flüchtlingsströme in Europa zu interpretieren? Diese Bildanalyse einer Grafik muss genau und sachlich gehalten werden (siehe 2. Beispiel).
Schlussfolgerung
Zum Schluss fassen wir in einigen Sätzen zusammen, was wir bereits in der Analyse zusammengetragen haben, und erklären kurz, zu welchem Schluss wir gekommen sind. Abschließend sollten wir Bezug auf die heutige oder zuküftige Bedeutung des Bildes und dessen Botschaft nehmen, eine neue Hypothese aufstellen oder neue Fragen formulieren, die durch unsere Analyse aufgeworfen wurden.
Lerntipp
Wenn du dich an weiteren Kunstwerken versuchen möchtest, dann schau doch mal auf die Webseite des Musée du Louvre.
Auf der Seite mit dem Titel Œuvres à la loupe gibt es Bildanalysen zu den schönsten und bekanntesten Werken, die im Museum ausgestellt sind. Du kannst weitere Vokabeln und Wendungen herausschreiben und dann in deine eigenen Texte einbauen.
Auch andere Museen in Frankreich stellen Bildbeschreibungen zu den ausgestellten Kunstwerken zur Verfügung, zum Beispiel: Musée d’Orsay, Arts de Bordeaux oder Palais des Beaux-Arts de Lille.
Beispiel 1
La Liberté guidant le peuple
Quelle : Wikimedia Commons
Identification
Il s’agit d’une peinture à l’huile réalisée par Eugène Delacroix en 1830 et intitulée La Liberté guidant le peuple. C’est un tableau de grand format (2,60 × 3,25 m), conservéaufbewahrt au Musée du Louvre.
Description
Grâce aux lignes directricesFluchtlinien du tableau et aux jeux de lumièreLichtspiele, notre œil est tout de suite attiréangezogen vers la figure centrale, une femme du peuple qui porte un drapeau français dans la main droite, une carabine dans la main gauche, et un bonnet phrygienphrygische Mütze (Sinnbild der Freiheit bei den Jakobinern) sur la tête. La foule semble la suivrefolgen. Les objets qu’elle porte sont symboliques : elle représente la Liberté (comme l’indique d’ailleurs le titre de l’œuvre). Elle se tient au milieu d’une scène de combatKampfszene.
Au premier planim Vordergrund, on peut voir trois cadavres de soldats étendus au solauf dem Boden liegend. À gauche de la femme personnifiantverkörpernd la Liberté, un enfant des rues branditschwingt drohend deux pistolets. À sa droite, deux hommes armés (un ouvrier et un homme qui ressemble plus à un bourgeois) semblent bien décidés à la suivre avec courage et détermination.
À l’arrière-planim Hintergrund, la foule des émeutiersAufständigen est en partie dissimuléeverborgen, verschleiert par une épaisse fumée qui crée une ambiance apocalyptique. Sur la droite, on distingue les tours de Notre-Dame de Paris et des bâtiments haussmanniensGebäude im Stile Hausmanns (Stadtplaner von Paris, der im 19 Jh. erheblich zum modernen Stadtbild beitrug).
Les couleurs dominantes sont le bleu, le blanc et le rouge qui émergentsich hervorheben, herausragen des teintes jaunes, marron et grises.
Interprétation
La scène se déroule à Paris, en 1830 : Eugène Delacroix dépeintbeschreibt, stellt dar, schildert ici une scène des Trois Glorieuses, ces trois journées de soulèvementAufstand populaire contre le roi Charles X (les 27, 28 et 29 juillet).
Cette œuvre d’art représentant une foule d’émeutiers qui franchitüberwindet, durchbricht une barricade a un caractère allégorique. Il y a beaucoup de symboles qui renvoient à la patrie et à la liberté (le drapeau français, le bonnet phrygien, les couleurs dominantes bleu, blanc et rouge…). La femme au buste découvertmit entblöstem Oberkörper est une figure allégorique de la Liberté. Elle se mêlemischt sich unter au peuple, rassemble les ouvriers et les bourgeois et les pousse au combat.
La violence est partout présente dans cette scène de combat. Où que notre regard se porte, il croisekreuzt, stößt auf des armes, des cadavres disloquésverrenkt, des regards implacablesunerbittliche, gnadenlose. Dans La Liberté guidant le peuple, Eugène Delacroix sublimeverklärt, idealisiert la misère du peuple en mettant en avant son héroïsme. Le patriotisme rassemble tous les combattants, malgré leurs différences sociales. Le peintre a choisi un sujet moderne qu’il n’a pas peur de représenter dans toute sa violence.
Conclusion
La Liberté guidant le peuple d’Eugène Delacroix n’a pas seulement marqué les esprits de ses contemporains, elle est entrée dans la postéritéNachwelt et incarneverkörpert, encore aujourd’hui, l’idéal révolutionnaire et le combat pour la liberté. L’œuvre a été utilisée à de nombreuses occasions, par exemple sur les billets de banque de cent francs entre 1978 et 1995.
Beispiel 2
Nombre de kilomètres parcourus en vélo en Europe (moyenne, par personne et par pays)
Source : Wikimedia Commons
Identification
Nous avons affaire à un graphique représentant des donnéesDaten, et plus précisément à un diagramme en bâtons horizontauxhorizontales Balkendiagramm. Comme l’indique le titre, il représente une moyenneDurchschnitt,Mittelwert du nombre de kilomètres parcouruszurückgelegt en vélo en Europe par personne et par pays. Ce diagramme a été établi sur la base de données issues deerhoben von l’European Athletic Association (EAA) - l’Association européenne d’athlétisme - en 2008.
Description
Le diagramme est organisé de la façon suivante : sur l’axe des yauf der y-Achse (vertical) sont représentés 15 pays de l’Union Européenne et, en dernière position, la moyenne de ces 15 pays. Sur l’axe des xAuf der x-Achse (horizontal) sont représentés les kilomètres, de 0 à 1000. Nous avons donc ici des données chiffréesAngaben (kilomètres) pour des pays différents : le diagramme nous montre une répartitionAufteilung. La mention de la source du graphique nous apprend que les données ont été récoltées en 2008.
Ce diagramme nous permet donc de visualiser une moyenne du nombre de kilomètres parcourus en vélo par personne pour 15 pays de l’Union Européenne pendant l’année 2008.
Le pays dont les habitants parcourent le plus de kilomètres en vélo est le Danemark (936 km en 2008 en moyenne), suivi de près par les Pays-Bas (848 km). Il y a une grande différence entre la seconde place et la troisième place, puisque les habitants de la Belgique ne parcourent en moyenne que 322 kilomètres par an (on passe donc de 848 à 322 kilomètres en l’espace deim Abstand von, zwischen deux données). La Belgique est suivie par l’Allemagne (291 km), la Suède (271 km), la Finlande (251 km) qui sont très proches les unes des autres, puis on trouve l’Irlande (184 km), l’Italie (154 km) et l’Autriche (136 km). Trois autres pays se succèdent avec des données presque semblables : la Grèce (76 km), la France (75 km) et le Royaume-Uni (75 km). Enfin, le Portugal (29 km), le Luxembourg (23 km) et l’Espagne (20 km) sont les pays dont les habitants ont parcouru le moins de kilomètres en vélo en 2008. La moyenne de l’Union Européenne est de 188 kilomètres par personne et par an.
Interprétation
La première chose que l’on remarque en regardant ce diagramme en bâtons est l’écartUnterschied, Diskrepanz très marqué entre le pays dont les habitants ont parcouru le plus de kilomètres en vélo en 2008, le Danemark (936 kilomètres) et le pays dont les habitants ont parcouru le moins de kilomètres, l’Espagne (20 kilomètres) : l’écart est de 916 kilomètres. Il y a donc une grande hétérogénéitéUngleichartigkeit, Heterogenität en Europe en ce qui concerne le thème de l’utilisation du vélo comme moyen de transport.
On remarque que l’usage du vélo est très répandu dans les pays d’Europe du Nord (Danemark, Pays-Bas, Belgique, Allemage, Suède, Finlande) et qu’il l’est un peu moins dans les pays d’Europe du Sud (Grèce, Portugal, Espagne). Mais ce constatFeststellung, Befund est à relativiser : l’Italie est en bonne place dans ce classement (154 km) tandis que le Royaume-Uni occupe la 12e place (75 kilomètres).
Cette répartition peut peut-être s’expliquer par une certaine « culture du vélo ». Les pays placés en tête du classement sont connus pour leur engagement en matière d’écologie et de développement durablenachhaltiges Wachstum, nachhaltige Entwicklung. Copenhague, est, par exemple, l’une des villes les plus « vertes » d’Europe : on y trouve un nombre important de services industriels utilisant en majeure partie des ressources naturelles. Afin d’éviter l’émission de carbone et de diminuer le taux de pollution de l’air(Werte der) Luftverschmutzung, des politiques de la ville sont mises en place pour favoriser l’utilisation du vélo : construction de nombreuses pistes cyclables, campagnes de sensibilisation… Le vélo fait donc réellement partie du quotidien de nombreux Danois, Belges ou Allemands. Ce n’est malheureusement pas encore vraiment le cas en Espagne, au Portugal, au Royaume-Uni ou en France, bien que de plus en plus de personnes adoptent le vélo comme moyen de transport pour ses vertuspositive Eigenschaften sur la santé mais aussi pour son caractère écologique.
Conclusion
Les hypothèses que j’ai exposées peuvent nous permettre de mieux comprendre la répartition des données dans ce graphique, mais d’autres informations seraient nécessaires pour les confirmer. Il serait intéressant de comparer ce diagramme à un autre diagramme présentant les mêmes données pour l’année 2015 et d’observer les évolutions, car de nombreux pays européens ont fait de grands progrès en matière de protection de l’environnement depuis 2008.